21.06.2016

Seatrain

Eine häufig unterschätzte Band der späten 60er / frühen 70er Jahre sind Seatrain, deren Mischung aus Psychedelic Folk, Folk Rock und jazzigen Tunes, aber auch countryesken Einflüssen auch heute noch spannend zu hören ist. Gegründet 1969 in Kalifornien gingen sie aus den Überbleibseln von Blues Project hervor, die eine ähnlich gelagerte Musik machten. Der Song Flute Thing von ihrem letzten Album aus dem Jahr 1973 ist eine Cover-Version eines Tracks von Blues Project.

Die Band wechselte häufig das Personal, so dass auf ihren vier Alben folgende Musiker mitspielten: Andy Kulberg (bass, flute), Roy Blumenfeld (drums, 1968-69), John Gregory (guitar, vocals, 1968-69),Donald Kretmar (saxophone, bass, 1968-69),Richard Greene (violin, 1968-72), Jim Roberts (vocals, 1968-72), Teddy Irwin (guitar, 1969), Red Shepherd (vocals, 1969), Bob Moses (drums, 1969), Elliot Randall (guitar, 1969), Billy Williams (drums, 1969), Peter Rowan (guitar, vocals, 1969-72), Larry Atamanuik (drums, 1969-72), Lloyd Baskin (keyboards, vocals, 1969-73), Peter Walsh (guitar, 1972-73), Bill Elliot (keyboards, 1972-73), Julio Coronado (drums, 1972-73).

Kulberg, der Mastermind der Band, und Blumenfield spielten schon bei Blues Project zusammen, aber auch Peter Rowan und Bob Moses, die vom Bluegrass  (Rowan) bzw. vom Jazz (Moses) kamen, hatten einen guten Namen und brachten ihre Einflüsse mit.

Die Albumtitel der ersten zwei Veröffentlichungen waren bis auf die Schreibweise identisch, das erste Werk hieß Sea Train  (1969), das zweite Seatrain (1970). 1971 folgte Marblehead Messenger und nach dem vierten, Watch (1973), war leider Schluss.

Jedenfalls spannende Musik aus den Schnittstellen Folk, Country, Bluegrass, Psychedelic und Jazz.

SEA TRAIN (1969)

Seatrain: Sea Train
Seatrain: Let The Dutchess No
Seatrain: Pudding Street
Seatrain: Portrait Of The Lady As A Young Artist
Seatrain: As I Lay Losing
Seatrain: Rondo
Seatrain: Sweet Creeks Suite
Seatrain: Outwear The Hills

19.06.2016

The Beatles & The Rolling Stones in den 60ern

Als Ursuppe würde ich die zwei wichtigsten 60er-Jahre-Bands bezeichnen. Die Studio-Alben sollten in keiner Sammlung fehlen. Von Rhythm & Blues über Rock & Roll, Merseybeat bis zu Spielarten wie Psychedelic Rock, Country, Blues oder einfach nur Pop wird hier alles abgedeckt, man merkt auch die Entwicklung der Rock-Musik im Laufe der 60-er Jahre, vor allem bei den Beatles, wie sie sich von den einfachen kleinen Rock & Roll und Merseybeat Songs in immer komplexere Gefielde vorwagen.

Die Stones waren ja schon immer die raueren Spießgesellen, böse Giftzwerge, denen man es abkaufte, dass sie Samstag abends losgingen, um Mädchen klar zu machen, mit reichlich Alkohol und verbotenen Substanzen. Gerade in ihrer Frühzeit saugten sie den Blues förmlich auf und ließen ihn, soweit sie ihn verstanden, in einen rauen, lauten, pöbligen Sound einfließen. "I'm A King Bee", "Satisfaction", "Everybody Needs Somebody To Love" oder "Mona" kamen dabei heraus, eine Mischung aus Garagen Rock und Rhythm & Blues wurde hemdsärmlig und voller Energie runtergerotzt, dass es auch heute noch eine Freude ist, den Songs zuzuhören, am besten mit einer angemessenen Lautstärke.

Den Beatles war es vorbehalten, sich aus der Begleitband von Tony Sheridan zu einer formidablen Beatband zu entwickeln. Da sie aus Liverpool kamen, durch das bekanntlich der Mersey River fließt, wurde eine ganze Stilrichtung geboren, der Merseybeat. Gefällige Chorgesänge und die klassische Bandbesetzung zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug (ohne Orgel), aber vor allem zwei begnadete Songschreiber, John Lennon und Paul McCartney, ließen sie schon früh aus der Masse ähnlich gelagerter Bands herausstechen. Im Gegensatz zu den Stones schrieben die Beatles schon sehr frühzeitig ihre Songs selber und ließen sich nicht darauf ein, Blues oder Rhythm & Blues Vorlagen nachzusingen.

Wenn man mich fragt, wer mir lieber ist, die Stones oder die Beatles, muss ich, zumindest von der Anfangszeit her, antworten, dass mich der rauere Sound der Stones mehr anspricht, was sich aber in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre zu einer Patt-Situation hin entwickelt, spätestens seit Rubber Soul sind die Beatles für mich gleichberechtigt, was die Songs angeht, die ich liebe.

Wie dem auch sei, die beiden wichtigsten englischen Bands der 60er-Jahre dürfen in keiner Plattensammlung fehlen, vielleicht braucht man das späte Werk der Stones nicht mehr komplett, aber das sollte jedem selbst überlassen sein. Zur Basis einer guten Sammlung würde ich mir folgende Platten zulegen:


The Rolling Stones:

The Rolling Stones (1964)
12 × 5 (1964)
The Rolling Stones No.2 (1965)
The Rolling Stones, Now!(1965)
Out of Our Heads (1965)
December's Children (And Everybody's) (1965)
Aftermath (1966)
Between the Buttons (1967)
Their Satanic Majesties Request (1967)


The Beatles:

Please Please Me (1963)
With The Beatles (1963)
A Hard Day's Night (1964)
Something New (1964)
Beatles for Sale (1964)
Beatles '65 (1964)
Help! (1965)
Rubber Soul (1965)
Revolver (1966)
Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (1967)
Magical Mystery Tour (1967)
The Beatles [The White Album] (1968)
Abbey Road (1969)
Let It Be (1970)





18.06.2016

Playlist No. 4

Hier wieder einige rare Stücke aus den 60er und frühen 70er Jahren:

Banchee - 38 (1971)
Eine Band aus New York City, die zwei Alben herausbrachte, Banchee (1969) und Thinkin' (1971). Ziemlich harter Psychedelic Rock, hier der letzte Song ihres zweiten Albums Thinkin', ein achtminütiger Heavy Psych-Trip mit Tempowechseln, interessant gestaltet.

Beauregard Ajax - Blues Violins (1968)
Die obskure Psychedelic-Band Beauregard Ajax gründete sich 1966 in Los Angeles, CA. 2006 kam das Album Deaf Priscilla mit Aufnahmen aus den Jahren 1966 bis 1968 heraus. Zu Lebzeiten der Band wurden keine Alben veröffentlicht. Blues Violins ist ein sehr schönes Beispiel für ihre Art, Musik zu spielen.

Terry Reid - River (1973)
Der Titelsong des gleichnamigen Albums von 1973. Terry Reid war im Gespräch als Gitarrist bei den Rolling Stones, zog aber eine Solo-Karriere vor, die immer wieder durch Querelen mit seiner Plattenfirma ins Stocken geriet. Teilweise wurden seine Platten von Graham Nash produziert. Musik zwischen Folk, Country und Blues, immer gut anzuhören.

Khalsa String Band - Song Of Bliss (1973)
Die Khalsa String Band bestand aus Sikhs, die in die USA immigriert waren. Ihre Musik war ein psychedelisch angehauchter Folk-Rock mit religiösen Texten. Einzelne Mitglieder leben noch heute in Portland, ME, in der USA.

Tommy Flanders - Moonstone (1969)
Flanders war der Sänger der Band Blues Project. 1969 brachte er sein Solo-Album Moonstone heraus mit psychedelischen Folk Rock-Songs. Hier der Titeltrack.

Seatrain - Orange Blossom Special (1970)
Seatrain gingen aus der New Yorker Band Blues Project hervor und nahmen zwischen 1969 und 1973 vier Alben auf, die zwischen Folk- und Psychedelic-Rock angelegt waren. Wie ihre Vorgängerband Blues Project setzten auch sie gerne mal auf Flöten und sonstiges exotisches Instrumentarium. Hier die Interpretation des alten Bluegrass Hits.

Traffic - Glad & Freedom Rider (1972)
Zu guter Letzt noch eine meiner Lieblingsbands, Traffic, mit zwei ihrer bekanntesten Stücke, aufgenommen live 1972 in Santa Monica, Kalifornien.

27.04.2016

Alan Bangs Songbook

Alan Bangs, Radio-Moderator, schon seit meiner frühesten Jugend, spätestens aber nach dem Interview beim Rockpalast mit John Cale im Schrank, bin ich ein glühender Verehrer. Mit untrüglichem Geschmack hat er mich schon früh mit Meisterwerken von Little Feat oder Ry Cooder bekannt gemacht. Er schreckte aber auch nicht davor zurück, zeitgenössische, sprich in den frühen 80er Jahren von Punk, New Wave oder Reggae beeinflusste Musik zu spielen.
Desto größer war meine Freude, im Netz ein PDF-Dokument zu entdecken, auf dem seine gesammelten Radio-Sendungen mit allen gespielten Titeln zu finden sind. Das Dokument umfasst mittlerweile 1007 Seiten, wird aber noch weiter ausgebaut.

Wer gerne in Erinnerungen schwelgt, aber auch gerne an alte, unbekannte Sachen aus der damaligen Zeit erinnert werden möchte, sollte hier mal reinschauen.

Auf der Webseite ist das Dokument als PDF vollständig herunterzuladen.

Viel Spaß damit. Euer gethsemane

15.06.2015

Playlist No. 3

1. If: Waterfall
2. Softmachine: Moon In June
3. Chelsea Wolfe: Movie Screen
4. Death & Vanilla: Necessary Distortions
5. The Lucid Dream: Cold Killer
6. Bob Moses: Happy To Be Here Today
7. Colaris: The Cave
8. Loud Family: Way Too Helpful
9. Tame Impala: Remember Me
10. Main Street Gospel: Fool's Gold
11. Follakzoid: Rio
12. Kurt Vile: In My Time
13. Steve Gunn: Milly's Garden