19.06.2016

The Beatles & The Rolling Stones in den 60ern

Als Ursuppe würde ich die zwei wichtigsten 60er-Jahre-Bands bezeichnen. Die Studio-Alben sollten in keiner Sammlung fehlen. Von Rhythm & Blues über Rock & Roll, Merseybeat bis zu Spielarten wie Psychedelic Rock, Country, Blues oder einfach nur Pop wird hier alles abgedeckt, man merkt auch die Entwicklung der Rock-Musik im Laufe der 60-er Jahre, vor allem bei den Beatles, wie sie sich von den einfachen kleinen Rock & Roll und Merseybeat Songs in immer komplexere Gefielde vorwagen.

Die Stones waren ja schon immer die raueren Spießgesellen, böse Giftzwerge, denen man es abkaufte, dass sie Samstag abends losgingen, um Mädchen klar zu machen, mit reichlich Alkohol und verbotenen Substanzen. Gerade in ihrer Frühzeit saugten sie den Blues förmlich auf und ließen ihn, soweit sie ihn verstanden, in einen rauen, lauten, pöbligen Sound einfließen. "I'm A King Bee", "Satisfaction", "Everybody Needs Somebody To Love" oder "Mona" kamen dabei heraus, eine Mischung aus Garagen Rock und Rhythm & Blues wurde hemdsärmlig und voller Energie runtergerotzt, dass es auch heute noch eine Freude ist, den Songs zuzuhören, am besten mit einer angemessenen Lautstärke.

Den Beatles war es vorbehalten, sich aus der Begleitband von Tony Sheridan zu einer formidablen Beatband zu entwickeln. Da sie aus Liverpool kamen, durch das bekanntlich der Mersey River fließt, wurde eine ganze Stilrichtung geboren, der Merseybeat. Gefällige Chorgesänge und die klassische Bandbesetzung zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug (ohne Orgel), aber vor allem zwei begnadete Songschreiber, John Lennon und Paul McCartney, ließen sie schon früh aus der Masse ähnlich gelagerter Bands herausstechen. Im Gegensatz zu den Stones schrieben die Beatles schon sehr frühzeitig ihre Songs selber und ließen sich nicht darauf ein, Blues oder Rhythm & Blues Vorlagen nachzusingen.

Wenn man mich fragt, wer mir lieber ist, die Stones oder die Beatles, muss ich, zumindest von der Anfangszeit her, antworten, dass mich der rauere Sound der Stones mehr anspricht, was sich aber in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre zu einer Patt-Situation hin entwickelt, spätestens seit Rubber Soul sind die Beatles für mich gleichberechtigt, was die Songs angeht, die ich liebe.

Wie dem auch sei, die beiden wichtigsten englischen Bands der 60er-Jahre dürfen in keiner Plattensammlung fehlen, vielleicht braucht man das späte Werk der Stones nicht mehr komplett, aber das sollte jedem selbst überlassen sein. Zur Basis einer guten Sammlung würde ich mir folgende Platten zulegen:


The Rolling Stones:

The Rolling Stones (1964)
12 × 5 (1964)
The Rolling Stones No.2 (1965)
The Rolling Stones, Now!(1965)
Out of Our Heads (1965)
December's Children (And Everybody's) (1965)
Aftermath (1966)
Between the Buttons (1967)
Their Satanic Majesties Request (1967)


The Beatles:

Please Please Me (1963)
With The Beatles (1963)
A Hard Day's Night (1964)
Something New (1964)
Beatles for Sale (1964)
Beatles '65 (1964)
Help! (1965)
Rubber Soul (1965)
Revolver (1966)
Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (1967)
Magical Mystery Tour (1967)
The Beatles [The White Album] (1968)
Abbey Road (1969)
Let It Be (1970)





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