11.03.2014

Atomic Rooster - Nice & Greasy (1973)

 Nice & Greasy

Label: Dawn
Country: UK
Released: 1973
Genre: Hard Rock

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1 All Across The Country 5:08
2 Save Me 3:14
3 Voodoo In You 7:02
4 Moods 4:23
5 Take One Toke 4:59
6 Can't Find A Reason 4:26
7 Ear In The Snow 6:11
8 Watcha Gonna Do 5:26


Das fünfte Album von Atomic Rooster, einer Hardrockband aus England, deren Sound geprägt war vom Hang zum Okkulten, was sich auch in ihren Texten ausdrückte, "Death Walks Behind You" oder "The Devil's Answer". Auf diesem Album gelang es ihnen, mit Chris Farlowe, der vorher in den 60ern eine famose Solo-Karriere aufzuweisen hatte, und in den späten 60er/frühen 70er Jahren bei der Jazzrock Formation Colosseum sang, einen charismatischen Blues-/Soulsänger zu verpflichten. Der Sound auf dieser Platte ging auch vom auf den vier vorherigen Platten gepflegten Hardrock weg hin zu einer dunkel bluesig-funkigen Grundstimmung, ohne auf Wah-Wah-Gitarren und Orgelsounds zu verzichten, die die relativ hohe Stimme Farlowes unterstützten. "All Across The Country", der Opener, gibt gleich die Richtung an, "Save Me" mit angedeutetem Bläsersatz groovt und das siebenminütige "Voodoo In You" zeichnet sich durch einen ziemlich schweren erdigen Sound aus, der seine 70er Jahre-Hardrock/Heavy Psych-Wurzeln nicht verleugnen kann. Reichlich Platz für Gitarrensolos ist auch noch. "Moods" ist eine Piano-Ballade ohne Gesang, melancholisch und wunderschön, sozusagen der Ruhepunkt des Albums, bevor "Take One Toke" wieder Fahrt aufnimmt, Farlowe phrasiert leicht jazzig über den funkigen Soundteppich, Piano und Gitarre tragen den Sound, während Bass und Schlagzeug wieder für die dunkle Grundstimmung zuständig sind. Auf "Can't Find A Reason" kann sich Farlowe auch als Balladensänger beweisen, seine voluminöse Stimme sehr gut einsetzen und zeigen, dass er einer der besten weißen Soulsänger der 60er Jahre war. "Ear In The Snow" schließlich ist mehr eine instrumentale Improvisation, bei der Vincent Crane, der Mastermind und Keyboarder von Atomic Rooster sein Können beweisen darf, hier kommen auch Prog Rock Elemente zum Vorschein. Das finale "Watcha Gonna Do" ist noch mal ein straighter Bluesrocker, getrieben von einem rollenden Piano und einem shoutenden Chris Farlowe. Alles in allem ein rundes Stück Mittsiebziger Blues-/Hardrock, gespielt von einer soliden britischen Band aus dem zweiten Glied, das manchmal aber interessantere Blüten hervorbringt, als die etablierten und bekannten Bands aus diesen Jahren.

Atomic Rooster - Voodoo In You
Atomic Rooster - Can't Find A Reason

Zu beziehen hier:

amazon

Link:
Wikipedia



OBS 18 und die Konsequenzen

Ein Wort zu Glitterhouse. Ich bin es Leid, im guestbook der OBS-Seite nutzlose Scharmützel zu führen mit Menschen, die schon meine Kinder sein könnten und von GUTER Musik so viel Ahnung haben, wie die besagte Kuh vom Stabhochsprung.
Früher war ich ein Fan dieses Musiklabels, und ich fuhr auch gerne auf das Festival, das Problem ist, seit einigen Jahren hat das Festival keinen Charakter mehr, leider Gottes muss ich sagen, hat sich das Ganze zum Schlechten gewandelt und ich bin nicht gewillt, die nächsten Jahre bei der schlechten Musikauswahl, die das Festival mittlerweile auszeichnet, nochmal hin zu fahren, hab kein Bock darauf, mir schlechte Bands bei Regenwetter anzuhören und dafür vierhundert Kilometer fahren zu müssen, danke.

Nichts destotrotz bin ich immer noch gewillt, mir einige Sachen bei Glitterhouse zu kaufen, auch wenn jede noch so schlechte CD in den Himmel gelobt wird, aber wir haben ja mittlerweile die Möglichkeit, über YouTube und ähnlich arbeitende Dienste jede Art von Musik vorzuhören und die Spreu vom Weizen zu trennen.

Dafür hat man immer beim Stöbern in den Glitterhouse-Katalogen die Chance, einige neue Bands kennen zu lernen, deren Scheiben ich hier auch gerne bespreche.

Mittlerweile merke ich jedoch, dass auch ich in ein Alter komme, in dem ich nicht mehr jedem Trend hinterher hecheln muss. Es gibt genügend fuselbärtige Jünglinge und junge Mädchen im Sommerkleid, die sich befleißigt sehen, ihre musikalischen Ergüsse, und seien sie noch so bescheiden, auf Tonträgern und anderen Speichermedien zu veröffentlichen, man muss unter diesem ganzen belanglosen Zeug die wahren Perlen suchen und finden, aber manchmal habe ich nicht mehr die Lust und vor allem auch die Zeit, mich um den ganzen Kram zu kümmern. Je älter ich werde, desto mehr ältere Musik entdecke ich wieder für mich, und ich möchte euch gerne daran teilhaben lassen, aber ich verschließe mich nicht vor der einen oder anderen neuen Scheibe, wenn sie denn GUT ist!

In diesem Sinne, lasst mich meinen Blog ab sofort wieder mit frischem Mut weiterführen, und alle Leute, die ich vom OBS kenne, und die diese Zeilen lesen, denen möchte ich sagen, ich komme wegen euch und nicht wegen dem lausigen Programm.

Was ich mir in jedem Fall dieses Jahr auf dem OBS anhören möchte, sind The Builders And The Butchers, Wovenhand und Gallon Drunk. Ansonsten freue ich mich schon auf Fachsimpeleien und die eine oder andere hitzige Diskussion über die geilste Nebensache der Welt, nämlich GUTE Musik.

In diesem Sinne, Euer gethsemane

 

Über Festplatten und die Segnungen des Internets

Hallo, hier bin ich wieder, euer gethsemane. Mir sind in den letzten Wochen zwei Festplatten abgerauscht, Gottseidank habe ich immer eine Sicherheitskopie gemacht, sonst wären jetzt hunderte von wunderbaren Platten aus meiner Sammlung auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Ich bin dabei, meine gesamten CDs zu digitalisieren, denn ich habe keine Lust mehr, Musik auf verschiedenen Datenträgern zu hören und mir die Sachen doppelt und dreifach in den Schrank zu stellen, weil ich nicht mehr weiß, ob ich die Musik schon besitze oder nicht.

Eine neue Form des CD-Sammelns ist mir in den letzten Monaten gekommen beim Durchblättern alter Glitterhouse- und Chill Music-Kataloge, ich gebe die Bands bei amazon ein und bekomme manche damals schweineteure CD für Cent-Beträge geliefert über die amazon-Händler, da spielt es auch keine Rolle, ob die CD gebraucht oder neu ist, meist sind die Gebraucht-CDs in erstaunlich gutem Zustand. 3 Euro Porto und 1 Cent für die CD kann ich da gerne zahlen.

Auf diese Weise habe ich eine CD der Barstool Prophets und eine von einer Band namens Blood Meridian erstanden, außerdem bekam ich vor ein paar Tagen die längst vergriffene erste CD von The Naked Lunch, Balsam, herein, die ja auch auf dem OBS 18 spielen.

Meistens höre ich mir die Sachen auf YouTube vor, bevor ich zuschlage und mich entscheide, mir eine CD von besagten Bands zuzulegen. Sollte wirklich einmal ein Griff ins Klo dabei sein, gehe ich nach Nürnberg zu meinem Gebraucht-CD Ankäufer, da bekomme ich dann zumindest das gezahlte Porto wieder raus.