31.10.2014

Basics

Es ist unerlässlich, dass ich meine Musiksammlung neu ordne. Aufgrund veränderter Hörgewohnheiten und einer schier unübersichtlichen Menge von Musik, die ich wahrscheinlich in meinem Leben nicht mehr zu hören in der Lage sein werde, gilt es, vorrangig den Spreu vom Weizen zu trennen und mich von allem überflüssigen musikalischen Ballast, hinter dem ich nicht voll stehe, zu trennen. Dass ich dabei immer wieder interessante Entdeckungen, sei es in Form von lang nicht mehr gehörter Musik oder in neu gefundener Musik, mache, ist selbstverständlich.

Ich möchte Euch, die geneigten Leser meines Blogs natürlich daran teilhaben lassen, mit mir zusammen in neue und altbekannte Klangwelten einzutauchen, auch über meinen bisherigen Tellerrand hinaus zu schauen, und Euch Musik nahe zu bringen, die mir spannend und interessant erscheint und die es für mich würdig ist, gehört zu werden.

Dass dabei natürlich die Geschmäcker ausenander gehen können und manches, was ich gerne höre, für Euch nicht erwähnenswert ist oder dass schlicht und einfach manche Sachen für Euch nicht nachvollziehbar sind, ist der Sache geschuldet.

Ihr könnt Euch mit Kommentaren beteiligen, wenn Ihr anderer Meinung als ich seid, vielleicht bekomme ich dadurch ja auch eine neue Sichtweise auf die musikalischen Dinge.

Also ab sofort wieder Posting in diesem Blog über eine der schönsten Nebensachen der Welt, Musik in all ihren Schattierungen.

Euer gethsemane

22.06.2014

Mister And Mississippi - Same (2013)

Label: V2
Country: Niederlande
Released: 2013
Genre: Indie Folk

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1 Follow the Sun
2 Nemo Nobody
3 Calm
4 See Me
5 Same Room, Different House
6 Running
7 Bon Vivant
8 Six Feet Under
9 Coloured In White
10 Northern Sky
11 Circulate


Mit dem Mix aus mitreißendem Folk, Indie-Gitarren und verträumt-progressiver Songwriter-Musik haben Mister and Mississippi in Holland bereits große Erfolge verbuchen können. So schaffte ihr Erstlingswerk es bereits in der ersten Woche nach der Veröffentlichung auf Platz 1 der Alternative-Charts, Platz 6 der Album-Charts und auf Platz 1 der iTunes-Charts. Eine ausverkaufte Tour und Support-Shows für Patrick Watson und Blaudzun folgten. Der Radiosender 3FM betitelte die Band bereits als “Serious Talent“ und zeichnete sie kurze Zeit später mit dem “Best Newcomer“ - Award aus. Auf ihrer ersten kleinen Deutschland-Tour im September 2013 konnten Mister and Mississippi unter anderem beim Reeperbahn-Festival in Hamburg ihre einnehmende Magie unter Beweis stellen. 

Während ihres ersten Semesters an der niederländischen "Herman Brood Academy", bekamen Tom Broshuis, Danny van Tiggele, Maxime Barlag und Samgar Lemuël Jacobs den Auftrag, drei Lieder gemeinsam zu schreiben. Austauschbare Chartsware ist ihre Sache offensichtlich nicht, denn sie komponierten stattdessen drei karge Indie-Folk-Songs, die vom Zusammenspiel der Stimmen von Sängerin Maxime Barlag und Percussionist Lemuël Jacobs leben. Sie bekamen die Bestnote und beschlossen, als Band zusammen zu bleiben.

Zwischen knarzigen Spleens von Bon Iver und den sphärischen Klängen von Sigur Ros pendelt Mister And Mississippi's Musik, ließe sich mit ihrer Harmonieseligkeit aber auch an der US-amerikanischen Westküste in den 60er Jahren verorten. Vielschichtig wird ihr Sound nicht zuletzt durch vereinzelte Einschübe von Pop und Rock und die Arrangements, die oft eine gewisse Entrücktheit transportieren.

Nachdem ich ja Sigur Rós sehr gerne mag, kann ich auch der Musik von Mister And Mississippi etwas abgewinnen. Auch auf dem OBS fand ich sie nicht schlecht, war mal etwas anderes, wenn auch für den Nachmittag verschenkt.


Das Album kann man auf you tube komplett als Stream hören:

 Mister And Mississippi - Same (2013)


Hier auch noch ein Live Konzert aus dem Paradiso in Amsterdam:

 Paradiso

Tangle Eye: Alan Lomax Southern Journey Remixed (2004)

Label: Zoe
Country: US
Released: 2004
Genre: Electronic

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1 John Henry's Blues 5:51 - 2 Drownded 4:52 - 3 Heaven 4:32 - 4 Home 4:23 - 5 Parchman Blues 5:24 - 6 Holler 5:24 - 7 O Death 3:31 - 8 Chantey 5:03 - 9 Hangman 5:23 - 10 Work Song 4:20 - 11 Soldier Intro 0:48 - 12 Soldier 6:16


Steve Reynolds ist ein in New Orleans ansässiger Toningenieur und Plattenproduzent, der früher Mitbesitzer der Ultrasonic Studios war. Er arbeitete mit solchen Leuten wie der Rebirth Brass Band, Irma Thomas, Trombone Shorty, Kermit Ruffins und den Radiators. 2004 kreierte er mit dem befreundeten Produzenten aus New Orleans, Scott Billington "Alan Lomax Southern Journey Remixed", einen Funk, Hip-Hop und Bluegrass Remix von Alan Lomax Aufnahmen für den Library Of Congress, einer Vereinigung, die Field Recordings aus den Südstaaten sammelte und für die Nachwelt erhielt.

Über die Original Tonspuren wurden behutsam neue Instrumentalspuren und allerlei elektronische Spielereien gelegt, die aber den Reiz der Produktion ausmachen. Leider ist das Ganze nicht ganz einfach zu bekommen, mein Exemplar stammt von einem amerikanischenMailorder, der seine CDs über amazon vertreibt.

Ich kann hier nicht mal ein Hörbeispiel über you tube anbieten, da die Songs in Deutschland durch den Rechtsstreit mit der GEMA gesperrt sind, die CD zu besorgen lohnt sich aber trotzdem, einen Song habe ich auf den OBS 18-Sampler für spezielle Freunde in Beverungen draufgepackt, der Rest muss blind zugreifen, wenn er solche Musik mag.


Habe doch noch einen Link gefunden:

Tangle Eye



05.06.2014

Noch zwei Tage . . .

Noch 2 Tage bis zum OBS. . .

habe mir einige Bands über you tube angehört, bin gespannt, wie das Ganze live rüber kommt. Freu mich schon auf die altbekannten Gesichter und das erste Bierchen in gewohnter Runde.

Bis denne

gethsemane

11.03.2014

Atomic Rooster - Nice & Greasy (1973)

 Nice & Greasy

Label: Dawn
Country: UK
Released: 1973
Genre: Hard Rock

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1 All Across The Country 5:08
2 Save Me 3:14
3 Voodoo In You 7:02
4 Moods 4:23
5 Take One Toke 4:59
6 Can't Find A Reason 4:26
7 Ear In The Snow 6:11
8 Watcha Gonna Do 5:26


Das fünfte Album von Atomic Rooster, einer Hardrockband aus England, deren Sound geprägt war vom Hang zum Okkulten, was sich auch in ihren Texten ausdrückte, "Death Walks Behind You" oder "The Devil's Answer". Auf diesem Album gelang es ihnen, mit Chris Farlowe, der vorher in den 60ern eine famose Solo-Karriere aufzuweisen hatte, und in den späten 60er/frühen 70er Jahren bei der Jazzrock Formation Colosseum sang, einen charismatischen Blues-/Soulsänger zu verpflichten. Der Sound auf dieser Platte ging auch vom auf den vier vorherigen Platten gepflegten Hardrock weg hin zu einer dunkel bluesig-funkigen Grundstimmung, ohne auf Wah-Wah-Gitarren und Orgelsounds zu verzichten, die die relativ hohe Stimme Farlowes unterstützten. "All Across The Country", der Opener, gibt gleich die Richtung an, "Save Me" mit angedeutetem Bläsersatz groovt und das siebenminütige "Voodoo In You" zeichnet sich durch einen ziemlich schweren erdigen Sound aus, der seine 70er Jahre-Hardrock/Heavy Psych-Wurzeln nicht verleugnen kann. Reichlich Platz für Gitarrensolos ist auch noch. "Moods" ist eine Piano-Ballade ohne Gesang, melancholisch und wunderschön, sozusagen der Ruhepunkt des Albums, bevor "Take One Toke" wieder Fahrt aufnimmt, Farlowe phrasiert leicht jazzig über den funkigen Soundteppich, Piano und Gitarre tragen den Sound, während Bass und Schlagzeug wieder für die dunkle Grundstimmung zuständig sind. Auf "Can't Find A Reason" kann sich Farlowe auch als Balladensänger beweisen, seine voluminöse Stimme sehr gut einsetzen und zeigen, dass er einer der besten weißen Soulsänger der 60er Jahre war. "Ear In The Snow" schließlich ist mehr eine instrumentale Improvisation, bei der Vincent Crane, der Mastermind und Keyboarder von Atomic Rooster sein Können beweisen darf, hier kommen auch Prog Rock Elemente zum Vorschein. Das finale "Watcha Gonna Do" ist noch mal ein straighter Bluesrocker, getrieben von einem rollenden Piano und einem shoutenden Chris Farlowe. Alles in allem ein rundes Stück Mittsiebziger Blues-/Hardrock, gespielt von einer soliden britischen Band aus dem zweiten Glied, das manchmal aber interessantere Blüten hervorbringt, als die etablierten und bekannten Bands aus diesen Jahren.

Atomic Rooster - Voodoo In You
Atomic Rooster - Can't Find A Reason

Zu beziehen hier:

amazon

Link:
Wikipedia



OBS 18 und die Konsequenzen

Ein Wort zu Glitterhouse. Ich bin es Leid, im guestbook der OBS-Seite nutzlose Scharmützel zu führen mit Menschen, die schon meine Kinder sein könnten und von GUTER Musik so viel Ahnung haben, wie die besagte Kuh vom Stabhochsprung.
Früher war ich ein Fan dieses Musiklabels, und ich fuhr auch gerne auf das Festival, das Problem ist, seit einigen Jahren hat das Festival keinen Charakter mehr, leider Gottes muss ich sagen, hat sich das Ganze zum Schlechten gewandelt und ich bin nicht gewillt, die nächsten Jahre bei der schlechten Musikauswahl, die das Festival mittlerweile auszeichnet, nochmal hin zu fahren, hab kein Bock darauf, mir schlechte Bands bei Regenwetter anzuhören und dafür vierhundert Kilometer fahren zu müssen, danke.

Nichts destotrotz bin ich immer noch gewillt, mir einige Sachen bei Glitterhouse zu kaufen, auch wenn jede noch so schlechte CD in den Himmel gelobt wird, aber wir haben ja mittlerweile die Möglichkeit, über YouTube und ähnlich arbeitende Dienste jede Art von Musik vorzuhören und die Spreu vom Weizen zu trennen.

Dafür hat man immer beim Stöbern in den Glitterhouse-Katalogen die Chance, einige neue Bands kennen zu lernen, deren Scheiben ich hier auch gerne bespreche.

Mittlerweile merke ich jedoch, dass auch ich in ein Alter komme, in dem ich nicht mehr jedem Trend hinterher hecheln muss. Es gibt genügend fuselbärtige Jünglinge und junge Mädchen im Sommerkleid, die sich befleißigt sehen, ihre musikalischen Ergüsse, und seien sie noch so bescheiden, auf Tonträgern und anderen Speichermedien zu veröffentlichen, man muss unter diesem ganzen belanglosen Zeug die wahren Perlen suchen und finden, aber manchmal habe ich nicht mehr die Lust und vor allem auch die Zeit, mich um den ganzen Kram zu kümmern. Je älter ich werde, desto mehr ältere Musik entdecke ich wieder für mich, und ich möchte euch gerne daran teilhaben lassen, aber ich verschließe mich nicht vor der einen oder anderen neuen Scheibe, wenn sie denn GUT ist!

In diesem Sinne, lasst mich meinen Blog ab sofort wieder mit frischem Mut weiterführen, und alle Leute, die ich vom OBS kenne, und die diese Zeilen lesen, denen möchte ich sagen, ich komme wegen euch und nicht wegen dem lausigen Programm.

Was ich mir in jedem Fall dieses Jahr auf dem OBS anhören möchte, sind The Builders And The Butchers, Wovenhand und Gallon Drunk. Ansonsten freue ich mich schon auf Fachsimpeleien und die eine oder andere hitzige Diskussion über die geilste Nebensache der Welt, nämlich GUTE Musik.

In diesem Sinne, Euer gethsemane

 

Über Festplatten und die Segnungen des Internets

Hallo, hier bin ich wieder, euer gethsemane. Mir sind in den letzten Wochen zwei Festplatten abgerauscht, Gottseidank habe ich immer eine Sicherheitskopie gemacht, sonst wären jetzt hunderte von wunderbaren Platten aus meiner Sammlung auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Ich bin dabei, meine gesamten CDs zu digitalisieren, denn ich habe keine Lust mehr, Musik auf verschiedenen Datenträgern zu hören und mir die Sachen doppelt und dreifach in den Schrank zu stellen, weil ich nicht mehr weiß, ob ich die Musik schon besitze oder nicht.

Eine neue Form des CD-Sammelns ist mir in den letzten Monaten gekommen beim Durchblättern alter Glitterhouse- und Chill Music-Kataloge, ich gebe die Bands bei amazon ein und bekomme manche damals schweineteure CD für Cent-Beträge geliefert über die amazon-Händler, da spielt es auch keine Rolle, ob die CD gebraucht oder neu ist, meist sind die Gebraucht-CDs in erstaunlich gutem Zustand. 3 Euro Porto und 1 Cent für die CD kann ich da gerne zahlen.

Auf diese Weise habe ich eine CD der Barstool Prophets und eine von einer Band namens Blood Meridian erstanden, außerdem bekam ich vor ein paar Tagen die längst vergriffene erste CD von The Naked Lunch, Balsam, herein, die ja auch auf dem OBS 18 spielen.

Meistens höre ich mir die Sachen auf YouTube vor, bevor ich zuschlage und mich entscheide, mir eine CD von besagten Bands zuzulegen. Sollte wirklich einmal ein Griff ins Klo dabei sein, gehe ich nach Nürnberg zu meinem Gebraucht-CD Ankäufer, da bekomme ich dann zumindest das gezahlte Porto wieder raus.